Die Generation Y - Wie gehe ich als Arbeitgeber mit der jungen Generation um?

Karla Terhaar
24.8.23
September 16, 2024
New Work

Gerade flutet eine neue Generation den Arbeitsmarkt: Die Generation Y. Sie gelten als unschlüssig und wühlen Unternehmensstrukturen auf. Dabei haben sie einen sehr großen Vorteil: Sie können sich den Fachkräftemangel aufgrund des demografischen Wandels zunutze machen. Denn sie sind hoch qualifizierte Kräfte auf dem Arbeitsmarkt und wissen über ihren Wert Bescheid. Folglich stellen sie hohe Anforderungen und nehmen sich heraus, Gegebenheiten infrage stellen zu dürfen. Wir haben dir eine Übersicht über diese junge Generation gegeben: Wie sie tickt, welche Anforderungen sie hat und wie du sie für dich und dein Unternehmen begeisterst, um dir motivierte und qualifizierte Arbeitskräfte zu sichern.

Vier Personen laufen auf Kamera zu, mit Handy ein der hand, rechter hält rotes Skateboard, Licht scheint von hinten, weiße Schrift auf blauem Hintergrund: Die Generation Wie gehe ich as Arbeitgeber mit der junge Generation um?

Disclaimer: Alle Informationen auf den Seiten dieser Website dienen der allgemeinen Information. Sie stellen keine Rechtsberatung im Einzelfall dar, können und sollen diese auch nicht ersetzen.

Ein Überblick über die Generation Y

Typische Charakteristika

  • Die Mitglieder der Generation Y gelten als neugierig und hinterfragen Althergebrachtes.
  • Sie habe ein hohes Selbstbewusstsein.
  • Sie werden als Digital Natives bezeichnet und damit sehr technik- und internetaffin.

Die Generation Y auf dem Arbeitsmarkt

  • Im Vergleich zu den vorherigen Generationen befindet sich die Generation Y auf einem gewandelten Arbeitsmarkt, geprägt vom demografischen Wandel.
  • Sie setzten großen Wert auf eine Work-Life-Balance und wollen sich mit ihrem Unternehmen identifizieren können.
  • Sie gelten als hoch motiviert, lehnen starre Hierarchien ab und wollen in Unternehmensstrukturen eingebunden werden.

Die wichtigsten Fragen im Überblick

Inhalt

Wer ist die Generation Y?

Zu der Generation Y gehören alle, die zwischen 1980 und 1995 geboren sind. Sie werden auch als “Millennials” bezeichnet, weil sie rund um die Jahrtausendwende aufgewachsen sind. Damit sind sie die Nachfolger der Generation X und gelten als Vorgänger der Generation Z.

Die Generation Y wird als die ersten “Digitale Natives” bezeichnet. Das heißt, sie sind die ersten, die schon in jungen Jahren den Umgang mit neuen Technologien gelernt haben und sich in der Welt der Digitalisierung wohlfühlen.

Grafik Einordnung der Generation Y zwischen Generation X (1965-1979) und Generation Z (1995-2010)

Was sind Merkmale der Generation Y?

Das Y (englisch “why” - Warum) wird sinnbildlich für den hinterfragenden Charakter der Generation Y verstanden. Sie gelten als sehr neugierig und hinterfragen Althergebrachtes. Damit stellen sie häufig auch Hierarchien infrage.

Da die Generation Y meist einen akademischen Hintergrund und damit ein hohes Bildungsniveau vorweisen können, gelten sie zu den sogenannten “High Potentials” auf dem Arbeitsmarkt. Durch ihre Affinität zur Technik und dem Internet ist die Generation Y auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt.

Weitere Charakteristika werden den Generation Y zugesprochen:

  • streben nach Selbstbestimmung
  • möchten selbst denken und eigenständig handlen
  • haben ein stark ausgeprägtes Selbstbewusstsein
  • sind offen Neuem gegenüber
  • haben eine hohe Bereitschaft zu hohem Engagement, solange die Arbit erfüllend ist
  • gelten als hoch motiviert und optimist

Wie funktioniert die Generation Y auf dem Arbeitsmarkt?

Arbeit hat nicht mehr denselben Status

Bei der Generation Y findet ein starker Wertewandel statt: Im Gegensatz zu den früheren Generationen stehen ein hohes Einkommen und Jobsicherheit nicht mehr an erster Stelle. Der Generation Y ist das Vereinbaren von Privat- und Arbeitsleben wichtiger. Arbeit muss einen Sinn haben, deshalb wollen sie mit ihrem Job nicht nur Geld verdienen. Die Generation Y erhofft sich in der Arbeit einen tieferen Sinn.

Deshalb geht es der Generation Y dabei auch nicht nur um die Arbeit. Sie bevorzugen eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Das bedeutet, das Vereinbaren von Privat- und Arbeitsleben ist ihnen wichtig.

Nicht nur die Vorstellung von Arbeit sondern auch die Arbeit an sich hat sich gewandelt

Die Generation Y legt viel Wert auf kontinuierliches Feedback durch Vorgesetzte, Flexibilität und Mobilität und Abwechslung bei der Arbeit.

Der jüngere Teil der Generation Y steigt gerade nach der Vollendung ihrer Ausbildung in die Arbeitswelt ein und ist optimistisch, einen Traumjob zu finden. Der ältere Teil befindet sich mitten im Berufsleben und sucht Herausforderungen. Durch ihre hohe Motivation und das Infragestellen bestehender Prozesse revolutioniert die Generation Y die Art und Weise, wie in ihren Teams gearbeitet wird.

Grafik: 70% haben eine genau Vorstellung davon, wie ihre Karriere aussehen soll. 50 % sind sich sicher, dieses ziel auch erreichen zu können.

Wie verändert die Generation Y die Arbeitswelt?

Durch einen hohen Bildungsstand und Kenntnisse in Sachen Internet, Medien und neuen Technologien bietet die Geneartion Y viel Potenzial auf dem Arbeitsmarkt. Zusätzlich profitieren sie vom Fachkräftemangel: Der demografische Wandle führt dazu, dass weniger Arbeitnehmende zur Verfügung stehen. Es gibt jetzt schon mehr offene Stellen als Bewerber. Dieser Prozess wird in den nächsten Jahren nur voranschreiten.

Natürlich ist sich die Generation Y bewusst, wie stark die Nachfrage nach qualifizierten Nachwuchstalenten ist. Deshalb steigen mit der Zeit auch die Ansprüche an einen Arbeitgeber. Dazu gehören vor allem ein flexibler Arbeitsort und flexible Arbeitszeiten, um Privat- und Arbeitsleben in Einklang zu halten.

Im Gegenzug zeigen sich neue Wege der Zusammenarbeit auf Team- und Unternehmensebene auf. Sie sind, wenn sie sich mit dem Unternehmen identifizieren können, sehr leistungsorientiert und loyal ihrem Arbeitgeber gegenüber. Dabei gilt die Generation Y als gut vernetzte Teamplayer.

In Berufen, in denen flexible Arbeit nicht so leicht umzusetzen ist, erwartet die Generation Y umso mehr effiziente Prozesse und eine transparente digitale Teilhabe an der internen Organisation. Ineffiziente Zettelwirtschaft und umständliche Prozesse sind für die Generation Y ein längst überholtes Konstrukt.

Unterschiede der Generation Y zu den Vorgängern

Die Generation Y ist in einer Zeit aufgewachsen, in der Gleichberechtigung großgeschrieben wurde - Frauen und Männer haben dieselben Rechte und die Stellung des Kindes in der Familie hat sich gewandelt. Ihre Meinung wurde schon früh geschätzt. Sie ist damit von klein auf gewohnt, miteinbezogen zu werden und eigenen Entscheidungen zu treffen. Das überträgt sich auch auf die Arbeitswelt.

In ihrer Kindheit und Jugend haben sie viele Krisen und Umschwünge miterlebt: Wirtschaftskrisen, Finanzkrisen, die Eurokrise und die Klimakrise. Das hat sich bei ihnen als Verunsicherung festgesetzt. Sie haben gelernt, mit Ungewissheit umzugehen und sich viele Optionen offenzuhalten. Daraus resultiert eine Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, die frühere Generationen nicht hatten. Sowohl die Risikobereitschaft als auch ein Bedürfnis nach Sicherheit ist stark ausgeprägt.

Diese Erfahrung haben auf die Arbeitswelt allerdings auch die Folge, dass diese Generation sich ungern auf etwas festlegt. Sie wechselt häufiger den Arbeitsplatz und ist deshalb für ihre Impulsivität und Unverbindlichkeit bekannt.

Außerdem wurden die Millennials durch neue Technologien geprägt. Sie sind miteinander vernetzt und in der digitalen Welt aufgewachsen. Diese Erfahrung möchten sie auf den Arbeitsplatz natürlich nicht missen müssen und erwarten deshalb Flexibilität, zeitgemäße Prozesse und Offenheit.

Wie begeistere und motiviere ich die Generation Y?

Die Arbeitswelt hat sich wie schon erwähnt stark gewandelt: Wo die sogenannten Babyboomer (1955-1969) händeringend nach einem Arbeitsplatz gesucht haben, kann die Generation Y heute ihren Arbeitgeber aussuchen. Was früher ein Arbeitgebermarkt war, ist heute ein Arbeitnehmermarkt. Statt, dass sich Unternehmen den passenden Mitarbeiter aus einem Pult aus Bewerbern auswählen, ist es nun umgekehrt. Daraus resultiert auch, dass jetzt die Arbeitnehmer Anforderungen stellen: Sie kennen ihren Wert. Deshalb haben sie hohe Anforderungen an Gehalt und motivierende Benefits. Außerdem stellen sie altbewährte Strukturen und Arbeitsmodelle infrage und fordern Neues.

Das wichtigste Stichwort an dieser Stelle ist “Employer Branding”. Unternehmen brauchen heute eine starke Arbeitgebermarke, um den Kampf um die qualifizierten Fachkräfte für sich gewinnen zu können.

Was bedeutet das genau? Hier kommen vier Tipps, wie du die Millennials für dich gewinnen wirst:

Tipp 1: Auf Augenhöhe mit der Generation Y sprechen

​​Die Generation Y will ernst genommen werden. Wie zuvor schon erwähnt, ist die Generation Y in dem Verständnis aufgewachsen, dass sie gleichberechtigt sind. Damit wollen sie auch von starren Hierarchien lösen und stattdessen ein Mitbestimmungsrecht haben. Sie lehnen das passive Befolgen von Prozessen ab und wollen stattdessen die Möglichkeit erhalten, eigenen Ideen miteinzubringen.

Versuche die Generation Y so gut wie möglich in die Unternehmensstrategien einzubinden. Durch das Gefühl, dass ihnen zugehört wird und sie eine Stimme haben, weckst du bei der Generation Y die intrinsische Motivation.

Tipp 2: Intrinsische Motivation stärken

Die Generation Y zeichnen sich im Gegensatz zu ihren Vorgängern durch eine hohe intrinsische Motivation aus. Das bedeutet, haben sie Freude an der Arbeit, ist ihre Leistung auch höher bzw. bleiben sie auch länger dem Unternehmen treu. Herkömmliche Benefits wie ein hohes Gehalt reichen da meist nicht aus. Stattdessen suchen sie nach immer neuen Herausforderungen, wie Weiterbildungsmöglichkeiten.

Biete der Generartion Y also eine gewisse Abwechslung an ihrem Arbeitsplatz, durch neue Projekte, Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen oder kleinen Aufgaben außerhalb ihres Aufgabenbereiches. Du kannst intrinsische Motivation aber auch schon dadurch stärken, in dem du den Mehrwert, den dein Unternehmen bietet und eure Werte und Ziele bewusst kommunizierst. Das fördert nicht nur die Motivation deine Mitarbeitenden, sondern macht sie auch noch stolz auf ihren Beruf.

Tipp 3: Den Teamgeist und Zugehörigkeit fördern

Wie zuvor schon erwähnt, ist das Thema Work-Life-Balance ein wichtiges innerhalb der Generation Y. Allerdings ist das in vielen Bereichen nur schwer umsetzbar: Wie sollen in einem Handwerksbetrieb oder in Arztpraxen flexible Arbeitszeiten und Home-Office eingeführt werden? Aber Work-Life-Balance bedeutet eben nicht nur flexibles Arbeit, denn im Vergleich zur Generation Z geht es der Generation Y eben nicht darum, die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben zu ziehen. Sie haben wenig Probleme, diese beiden Bereiche zu vermischen.

Was kannst du als Arbeitgeber also tun: Stärke das Arbeitsklima, fördere den Teamgeist und gebe deinem Team ein Gefühl der Zugehörigkeit. Arbeit fühlt sich weniger wie Arbeit an, wenn ich dort Freunde treffe, ich mich mit den Werten des Unternehmens identifiziere und mich zugehörig fühle. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre kann zum Beispiel dadurch gefördert werden, dass du gemeinsame Teamevents planst oder die Kommunikation außerhalb arbeitsorientierten Tätigkeiten förderst.

Tipp 4: Prozesse durch digitale Tools erleichtern

Als Digital Native ist die Generation Y gewohnt, digitale Tools zur Erleichterung ihres Alltags zu nutzen. Das erwarten sie auch am Arbeitsplatz. Mühseliges Suchen nach Dokumenten in Aktenschränken ist, für sie längst überholt und Zettel wurden durch Smartphones, Tablets und Computer ersetzt. Unternehmen mit alt eingesessenen, analogen Prozessen werden deshalb in Zukunft Probleme auf dem Arbeitsmarkt haben.

Überdenke deshalb herrschende Prozesse und Arbeitsstrukturen. Führe Tools ein, die Prozesse erleichtern und den Gewohnheiten der neuen Generation entsprechen. Bedenke dabei: Die Digital Natives sind vertraut mit der Nutzung digitaler Technologien und können bei Umstellung gewisser Prozesse eine große Hilfe sein.

Digitale Tools einsetzen, um ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben

Um auch auf diesem neuen Arbeitsmarkt als Arbeitgeber weiterhin attraktiv zu bleiben, kann ein erster großer Schritt für dich und dein Unternehmen sein, digitale Tools im Unternehmen einzuführen. Hier geht es auch darum, die Mitarbeitenden durch die Digitalisierung zu entlasten. Dabei brauchst du gar nicht unbedingt alle deine Arbeitsprozesse zu hinterfragen. Wir empfehlen dir erst einmal mit kleinen Dingen anzufangen, die die Prozesse deiner eigentlichen Tätigkeiten nicht beeinflusst, aber dennoch einen großen Unterschied im Arbeitsalltag machen.

Ein Beispiel dafür kann die Digitalisierung der Arbeitszeiterfassung sein. Apps wie clockin ermöglichen das Ein- und Ausstempeln per Smartphone oder Tablet-Terminal als kleine Änderung, die dich als Arbeitgeber aber schon direkt in ein anderes Licht rückt. Auch Urlaubsanträge und die allgemeine Organisation von Abwesenheiten können ganz einfach über die digitale Lösung gemanagt werden.

Einen weiteren Schritt kannst du mit dem Digitalisieren von Arbeitsdokumentationen gehen. Die digitale Projektakte von clockin ermöglichen dir alle Informationen mobil für all deine Mitarbeitenden verfügbar zu machen. So verschwinden nicht nur unhandliche Aktenordner, sondern auch eine Menge an Telefonaten zur Absprache. Und ganz nebenbei kannst du noch Fahrzeiten, Projektzeiten und Dienstgänge separat erfassen.

Mit clockin ermöglicht du dir also nicht nur einen Weg aus dem Fachkräftemangel, sondern optimierst auch Prozesse in deinem Unternehmen, verbannst die Zettelwirtschaft aus deinem Unternehmen und erleichterst dir deinen Arbeitsalltag.

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