Recruiting in Zeiten des Fachkräftemangels: Strategien für KMUs

29.8.24
September 16, 2024
Human Resources

In einer Arbeitswelt des Fachkräftemangels ist das Anwerben von qualifizierten Mitarbeitern für das Überleben des Unternehmens essenziell. Doch mit modernen Trends des sogenannten Recruitings tun sich gerade traditionelle, kleine und mittelständische Unternehmen noch recht schwer. In diesem Blogartikel geben wir dir einen Überblick über die verschiedenen Methoden des Recruitings. Wir zeigen dir, wie dir diese Methoden als KMU helfen können. So kannst du den Fachkräftemangel bewältigen.

Bauklötze mit Silhouette von Personen in schwarz drauf auf Holztisch mit blauen Hintergrund. Spielzeugkran hebt das T auf einen Stapel aus Hausklötzen mit E A und M

Disclaimer: Alle Informationen auf den Seiten dieser Website dienen der allgemeinen Information. Sie stellen keine Rechtsberatung im Einzelfall dar, können und sollen diese auch nicht ersetzen.

Die wichtigsten Fragen im Überblick

Was ist Recruiting?
Welche Vorteile hat das digitale Recruiting?

Inhalt

Was versteht man unter Recruiting?

Der Begriff Recruiting, oder auch Personalbeschaffung oder Rekrutierung, bezeichnet den Prozess der Gewinnung und Auswahl von geeigneten Kandidaten für offene Stellen in einem Unternehmen. Dieser Prozess umfasst mehrere Schritte und Methoden. Ziel ist es, sicherzustellen, dass das Unternehmen qualifizierte und passende Mitarbeiter findet. Diese Mitarbeiter sollen den Anforderungen der Position und der Unternehmenskultur entsprechen. Das heißt, das Recruiting beschäftigt sich mit folgenden Aspekten: Bedarfsermittlung, Stellenausschreibung, passives und aktives Identifizieren und Ansprechen von passenden Kandidaten. Es umfasst auch das Bewerbungsmanagement, die Auswahl der Kandidaten, die Angebotsverhandlung und das Onboarding.

Das Recruiting zielt darauf ab, die passende Besetzung für freie Stellen zu finden. Es soll die Kosten und den Zeitaufwand für die Besetzung von Stellen verringern. Gleichzeitig soll es das Unternehmen beim Wachstum unterstützen. Ein erfolgreiches Recruiting hat einen positiven Einfluss auf die Arbeitgeberattraktivität und fördert die Bindung von Mitarbeitern.

Digitalisierung im Recruiting

Die wohl größte Veränderung im Recruiting der letzten Jahre ist wohl der Anstieg digitaler Maßnahme bei der Mitarbeitergewinnung. Mittlerweile setzten ein Großteil der Unternehmen auf ein rein digitales Recruiting. Aber wie kann digitales Recruiting eigentlich aussehen?

Online-Jobportale und Karriereseiten

Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer haben in den letzten Jahren stark von dem Wachstum von Online-Jobportalen profitiert: Mit wenigen Klicks können Arbeitnehmer einen Überblick über passende, offene Stellen erhalten. Arbeitgeber können mit ihren Ausschreibungen zeitgleich eine deutlich größere Zielgruppe erreichen. Und das auch noch mit deutlich geringerem Einsatz.

Aber nicht nur auf externen Portalen werden Stellen nun online ausgeschrieben. Viele Unternehmen, haben mittlerweile eine eigene Webseite, selbst wenn ihre Dienstleistung online nicht abzurufen ist. Sie wird auch gern genutzt, offene Stellen auszuschreiben. Unter dem Reiter “Karriere” finden interessierte Kandidaten eine Übersicht über alle Stellenangebote des Unternehmens.

Social Media Recruiting

Eine weitere große Errungenschaft des digitalen Recruitings ist die Eroberung von Social-Media-Plattformen für die Mitarbeitergewinnung. Egal ob Lifestyle-Plattformen wie Instagram und Facebook, die eher zur Unterhaltung genutzt werden. Oder Plattformen wie LinkedIn und Xing, die extra für Arbeitgeber und Arbeitnehmer geschaffen wurden. Unternehmen präsentieren sich mittlerweile auch hier. Nicht nur mit werblichem Ziel, sondern auch als attraktiver Arbeitgeber.

Die Unternehmen können sich hier auf zwei verschiedene Arten präsentieren: entweder rein “organisch”, das heißt mit Postings auf den eigenen Profilen, die zu 100 % kostenlos ist; oder durch bezahlte Anzeigen. Diese bezahlten Anzeigen können an gewisse Zielgruppen angepasst werden, sodass sie bestenfalls nur relevanten Nutzern angezeigt werden.

Mobiles Recruiting

Beim mobilen Recruiting geht es darum, Bewerbungsprozesse und das Anwerben von Mitarbeitern auch über mobile Endgeräte möglich zu machen. Heutzutage erwarten wir auf jede Webseite auch mobile einwandfrei zugreifen zu können. Im privaten Gebrauch wird der Laptop kaum noch verwendet. Bewerbungsprozesse müssen also auch von Handy aus erledigt werden können, damit jeder darauf zugreifen kann.

Vorteile des digitalen Recruitings für KMUs

Die Digitalisierung im Recruiting bringt viele Vorteile. Durch eine ausgeprägte Online-Präsenz haben nicht nur Arbeitgeber die Möglichkeit, eine größere Gruppe an potenziellen Bewerbern zu erreichen. Arbeitnehmer können sich auch viel schneller ein Bild vom Unternehmen machen. So können sie herausfinden, ob es zu ihnen passt.

Durch das Nutzen von Jobportalen können aktive Suchende schnell deine Stellenanzeige finden. Sie müssen dein Unternehmen vorher nicht gekannt haben. Mit einem guten Social Media Auftritt kannst du Menschen auf dich aufmerksam machen. Das gilt auch, wenn sie vielleicht gerade gar nicht aktiv suchen. Das funktioniert sowohl durch organische als auch bezahlte Beiträge. Machst du anschließend den Bewerbungsprozess auch für ein mobiles Endgerät möglich, können sich Kandidaten von überall aus bewerben. Das passiert, sobald sie dein Stellenausschreiben sehen.

Innovative Methoden und Technologien

Neben der digitalen Präsenz deiner Stellenangebote gibt es auch weitere neuere Technologien. Diese können dir beim Rekrutieren neuer Mitarbeiter helfen.

Künstliche Intelligenz und Automatisierung

Wenn es um das Thema künstliche Intelligenz geht, hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Du kannst die KI für verschiedene Stufen in deinem Recruiting-Prozess nutzen. Gestartet mit dem Formulieren von Stellenausschreibungen, kann dir die künstliche Intelligenz helfen. Sie kann das Schreiben ansprechend und zielgruppenorientiert formulieren. Du kannst auf deiner Webseite auch einen Chatbot einsetzen. Dieser kann potenziellen Bewerbern Fragen rund um den Bewerbungsprozess und das Unternehmen beantworten. Diese Variante kann dir sehr viel Zeit ersparen. Sie ist aber etwas komplexer. Stattdessen kannst du die künstliche Intelligenz auch nutzen, um die erste Vorauswahl an Bewerbern zu automatisieren. Die künstliche Intelligenz filtert die Bewerbungen nach Qualifikation und sucht dir relevante Bewerber heraus. Natürlich hat auch diese Variante seine Haken. Filterst du nur nach Qualifikation, kann es sein, dass du motivierte und kompetente Bewerber übersiehst. Diese Bewerber haben vielleicht nicht exakt den Hintergrund, den du suchst. Trotzdem könnten sie eine gute Ergänzung für dein Team sein. Sei also vorsichtig bei der Nutzung von KIs in deinem Bewerbungsprozess.

Video-Interviews

Gerade seit Corona haben wir uns immer mehr an Video-Konferenzen gewöhnt. Das kannst du auch im Rahmen des Recruitings gut nutzen. Gerade der Bewerber wird deutlich flexibler mit seiner Verfügbarkeit sein. Um eine Person erst einmal kennenzulernen, kann es schon reichen, ein kurzes Gespräch über Plattformen wie Zoom oder Microsoft Teams zu führen. Hast du das Gefühl, der Bewerber könnte zu deinem Unternehmen passen? Du kannst ihn immer noch für ein persönliches Kennenlernen vor Ort einladen.

Vorteile von neuen Technologien im Recruiting für KMUs

Technologien wie Online-Interviews und die Automatisierung von Prozessen kann dich beim Rekrutieren neuer Mitarbeiter sehr unterstützen. Du sparst nicht nur Zeit, sondern langfristig auch Geld. Indem du Video-Interviews anbietest, kannst du zwischen mehr Bewerbern entscheiden. Bewerbungsgespräche sind einfacher zu vereinbaren. Bewerber können diese auch aus anderen Städten oder in ihrer Mittagspause wahrnehmen.

Employer Branding und Mitarbeiterbindung

Im Rahmen des Recruitings sind auch neue Trends wie das Employer Branding und die Mitarbeiterbindung, das sogenannte Retention Management, nicht zu vergessen. Beim Employer Branding geht es darum, eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen, um auf dem Arbeitsmarkt als attraktiver Arbeitgeber dazustehen. Dank eines guten Employer Brandings können die Bewerberzahlen erhöht werden. Das Employer Branding hat aber auch einen direkten Einfluss auf das Retention Management, als das Binden von Mitarbeitern an das Unternehmen. Durch gewisse Maßnahmen kannst du es Mitarbeitern attraktiver machen, langfristig im Unternehmen zu bleiben. Das spart dir Zeit und Geld und ermöglicht dir, langfristig auch im Fachkräftemangel wettbewerbsfähig zu bleiben.

Erfahre mehr über das Employer Branding und das Retention Management.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es entscheidend ist, moderne Recruiting-Methoden zu nutzen. So kannst du die Herausforderungen des Fachkräftemangels erfolgreich meistern. Durch die Digitalisierung im Recruiting erreichst du eine breitere und gezieltere Ansprache von potenziellen Kandidaten. Online-Jobportale, soziale Medien und mobil optimierte Bewerbungsprozesse bieten dir zahlreiche Möglichkeiten.

Innovative Technologien wie künstliche Intelligenz und Video-Interviews machen den Auswahlprozess effizienter und persönlicher. Das Employer Branding spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Eine starke Arbeitgebermarke, unterstützt durch gute Mitarbeiterbindung, kann entscheidend sein. Flexible Arbeitsmodelle und attraktive Zusatzleistungen können helfen, die besten Talente langfristig an dein Unternehmen zu binden.

Es ist essenziell, dass KMUs ihre Recruiting-Strategien kontinuierlich anpassen und verbessern. So gewinnst du junge Talente für dein Unternehmen. Der gezielte Einsatz moderner Methoden und Technologien hilft, den aktuellen Fachkräftemangel zu überwinden und für die Zukunft zu rüsten.