Warum gibt es verschiedene Arbeitszeitmodelle?
Die Mitarbeitende kommen und gehen in verschiedenen Rhythmen, Zusammenarbeit wird behindert und Unternehmensziele bleiben auf der Strecke – ein Schreckensszenario, nicht wahr? Genau deswegen gibt es Arbeitszeitmodelle. Sie schenken beiden Parteien Sicherheit:
- Arbeitgeber wissen, wann ihre Mitarbeitenden anwesend sind, und können so die Arbeit planen und organisieren
- Mitarbeitende kennen ihre Arbeitszeiten und können ihre Arbeit und Freizeit koordinieren.
Auf dem modernen, komplexen Arbeitsmarkt sind die Anforderungen an die Stelle höchst verschieden. Ein alleinstehender Familienvater möchte zum Beispiel etwas später mit der Arbeit anfangen, um sein Kind in den Kindergarten zu bringen. Ein Werkstudent kann nur zu bestimmten Zeiten vor oder nach seinen Vorlesungen ins Büro kommen. Arbeitszeitmodelle fangen all diese Bedürfnisse und Ziele einund gießen sie in einen Plan, mit dem beide Seiten zufrieden sind und Gewissheit haben.
Welche Arbeitszeitmodelle gibt es?
Erfolgreich eingesetzt können Arbeitsmodelle die Produktivität und die Kundenzufriedenheit steigern sowie die Arbeitgeberattraktivität erhöhen.Schließlich sind viele flexiblen Arbeitsmodelle darauf ausgerichtet, Familie und Beruf besser zu vereinen und für gesünderes Arbeiten und faire Entlohnung zu sorgen. Damit diese Vorteile zum Tragen kommen, müssen Arbeitgeber genau das richtige Arbeitszeitmodell auswählen.
Diese Arbeitszeitmodelle sind beliebt:
- Vollzeit
- Teilzeit
- Schichtarbeit
- Versetzte Arbeitszeit
- Gleitzeit
- Vertrauensarbeitszeit
- Arbeitszeitkonto bzw. Ampelkonto
- Jahresarbeitszeit
- Lebensarbeitszeit
- Mitarbeiter auf Abruf bzw. kapazitätsorientierte variable Arbeitszeit (KAPOVAZ)
- Jobsharing
- Homeoffice, Telearbeit und mobile Arbeit bzw. Remote Work
- Minijob
In den nächsten Absätzen erfährst du, welche Vor- und Nachteile diese Arbeitszeitmodelle haben.
Vollzeit
Mitarbeiter in Vollzeit arbeiten gewöhnlich fünf Tage die Woche und kommen so insgesamt auf 35 bis 40 Arbeitsstunden. Dieses Arbeitszeitmodell hat eine lange Vergangenheit und ist bis heute sehr verbreitet.
Vorteile aus Arbeitgebersicht
- Planungssicherheit durch konstant gleiche Arbeitszeiten
- Geringer organisatorischer Aufwand
- Hohe Leistung der Mitarbeitenden
Nachteile aus Arbeitgebersicht
- Geringe Flexibilität
- Hohe Fehlzeiten durch private Termine der Mitarbeiter
- Leerlauf bei Auftragstief
Teilzeit
Bei Teilzeit arbeiten die Mitarbeitenden mit reduzierter Arbeitsbelastung. Diese vier Ausprägungen des Arbeitszeitmodells sind denkbar:
- Fünf Arbeitstage pro Woche mit reduzierter Arbeitszeit
- Volle Arbeitszeit pro Tag, aber weniger Arbeitstage in der Woche
- Reduzierte Arbeitszeit am Tag und reduzierte Arbeitstage in der Woche
- Blockteilzeit: längere Freizeitblöcke in einem Jahr, aber Vollzeit in den restlichen Monaten
Als Möglichkeit zur Flexibilisierung passt sich das Arbeitszeitmodell der Teilzeitarbeit den Bedürfnissen des Unternehmens und der Beschäftigten an. So erhalten Mitarbeitende mehr Zeit für ihre Familie und zur Pflege von Angehörigen, während Arbeitgeber leichter unterschiedlichen Auslastungssituationen begegnen können.
Vorteile aus Arbeitgebersicht
- Hohe Mitarbeiterproduktivität durch längere Erholung
- Hohe Mitarbeitermotivation
- Weniger Ausfälle durch private Termine
Nachteile aus Arbeitgebersicht
- Höhere Personalkosten
- Höhere Arbeitsplatzkosten
- Verwaltungsaufwand bei zwei Teilzeitkräften höher als bei einer Vollzeitkraft
Schichtarbeit
Krankenhäuser und Polizei sind zwei typische Anwendungsgebiete für Schichtarbeit. In diesem Arbeitszeitmodell werden Mitarbeitende in Schichten eingeteilt, die in einem bestimmten Rhythmus nacheinander arbeiten. Bei einem Zweischichtbetrieb handelt es sich um Früh- und Spätschicht, bei einem Dreischichtbetrieb kommt dieNachtschicht dazu.
Vorteile aus Arbeitgebersicht
- Optimale Erreichbarkeit für die Kunden, da immer Mitarbeitende vor Ort sind
- Ausdehnung von Betriebszeiten
- Kostenersparnis durch intensive Nutzung von Maschinen und Anlagen
Nachteile aus Arbeitgebersicht
- Geringe Flexibilität
- Höhere Personalkosten durch Zuschläge bei Nacht- und Sonntagsarbeit
- Hohe gesundheitliche Belastung der Mitarbeiter
Versetzte Arbeitszeit
Versetzte Arbeitszeit ist eine Weiterentwicklung des Arbeitszeitmodells der Schichtarbeit. Sie besteht aus Arbeitsblöcken, die sich zu Beginn und Ende teilweise überlappen – ein guter Kompromiss, wenn eine Schicht zu kurz, zwei aber zu viel sind. Im Handel und Dienstleistungssektor, aber auch in der Logistik ist dieses Arbeitsmodell besonders beliebt.
Vorteile aus Arbeitgebersicht
- Möglichkeit zur Anpassung von Arbeitszeiten an den Personalbedarf
- Flexibler als klassische Schichtarbeit
- Gut geeignet bei vielen Teilzeitkräften oder Minijobbern
Nachteile aus Arbeitgebersicht
- Zur Mitarbeiterzufriedenheit sollten Dienstpläne mindestens zwei, besser vier Wochen im Vorfeld veröffentlicht werden
- Genaue Analyse vom Personalbedarf notwendig
Gleitzeit
Bei dem Arbeitszeitmodell "Gleitzeit" wird in der Regel eine Kernarbeitszeit festgelegt, in der Mitarbeitende vor Ort oder remote arbeiten müssen (z. B. Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr). In der Gleitrahmenzeit bzw. Rahmenarbeitszeit, die darüber hinausgeht, gestalten sie ihre Arbeitszeiten selbst. Mitarbeitende können also eigenständig entscheiden, ob sie früher kommen, später gehen oder regulär arbeiten. Alle Stunden werden auf ein Gleitzeitkonto gebucht und sind jederzeit einsehbar. In Bürojobs ist das Arbeitszeitmodell der Gleitzeit sehr verbreitet, in Produktionsbereichen seltener.
Vorteile aus Arbeitgebersicht
- Einfache Regulierung mit wenig organisatorischem Aufwand
- Weniger Fehlzeiten durch höhere Flexibilität
- Optimale Erreichbarkeit für die Kunden
Nachteile aus Arbeitgebersicht
- Schriftliche Vereinbarungen erfordert
- Nicht für alle Abteilungen gleichzeitig geeignet – Gefahr von Unzufriedenheit durch Ungleichbehandlung
- Höherer Abstimmungsbedarf, da nicht alle Mitarbeitende gleichzeitig vor Ort sind
Vertrauensarbeitszeit
Vertrauensarbeitszeit ist kein eigenständiges Arbeitszeitmodell im engeren Sinne. Zentral ist, dass Mitarbeitende selbst ihre Arbeitszeiten und ihren Arbeitsort bestimmen und Arbeitgeber diese nicht kontrollieren. Arbeitgeber vertrauen darauf, dass Mitarbeitende die vereinbarten Gesamtarbeitszeiten einhalten. Mitarbeitende wiederum vertrauen auf die Organisation des Arbeitgebers: Die Arbeitsbelastung sollte so geregelt sein, dass sie in der vereinbarten Zeit zu bewältigen ist. Dafür werden konkrete Zielvorgaben aufgestellt.
In Berufen, in denen Mitarbeitende auch die Arbeitsinhalte und Vorgehensweisen im hohen Maß mitbestimmen, eignet sich Vertrauensarbeitszeit als Arbeitszeitmodell besonders gut. Beispiele dafür sind der Außendienst oder der kreative Bereich.
Vorteile aus Arbeitgebersicht
- Hohe Flexibilität
- Selbstständigkeit und Ergebnisorientierung der Mitarbeitenden
- Vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre und höhere Arbeitsmotivation
Nachteile aus Arbeitgebersicht
- Möglicher Kontrollverlust
- Unregelmäßige Erreichbarkeit der Mitarbeitenden
- Mögliche Konflikte, wenn die vereinbarten Ziele nicht in der Zeit erreichbar sind
Arbeitszeitkonto bzw. Ampelkonto
Arbeitszeitkonten im Rahmen eines Arbeitszeitmodells funktionieren ähnlich wie Girokonten – statt Geld wird allerdings Arbeitszeit verbucht. Dafür checken sich die Mitarbeitenden zu Beginn eines Arbeitstages ein und zum Ende aus, sodass die Arbeitszeit inklusive Pausen lückenlos dokumentiert wird. So werden auch zu viel oder zu wenig geleistete Arbeitsstunden sichtbar und können ausgeglichen werden.
Die Spanne des Kontos hängt von der Auftragssituation ab. Bei geringen Schwankungen sind Mitarbeitende mit zehn bis zwanzig Plus- oder Minusstunden gut bedient. Starke Schwankungen erfordern eine größere Flexibilität mit bis zu 100 Stunden.
Der Ausgleichszeitraum wird fest definiert: Meistens handelt es sich dabei um drei, sechs oder zwölf Monate. Zudem sind auch Regeln zum Kontoschluss notwendig.Wird das Saldo am Ende der Woche oder des Monats weitergeführt oder verfallen die Über- und Fehlstunden? Werden sie vielleicht umgebucht? Diese Fragen müssen sich Arbeitgeber stellen, wenn sie ein Arbeitskonto für ihre Mitarbeitenden einrichten wollen.
Ampelkonten sind Arbeitszeitkonten, die ein zusätzliches Warnsystem besitzen. Eine farbige Leuchte zeigt an, ob die gesammelten Arbeitsstunden im Normalbereich liegen oder ausgeglichen werden müssen.
Je nach Bedarf kann ein Arbeitszeitkonto für die Arbeitszeitmodelle Gleitzeit, Jahresarbeitszeit oder als Langzeitkonto eingerichtet werden.
Vorteile aus Arbeitgebersicht
- Hohe Flexibilität entsprechend der Auslastung
- Vermeidung von Kurzarbeit, wenn Arbeitszeitguthaben abgebaut wird
- Vermeidung von Überstunden-Zuschlägen, wenn Arbeitsguthaben abgebaut wird
Nachteile aus Arbeitgebersicht
- Risiko, dass irrelevante Überstunden angesammelt werden
- Risiko einer ungesunden Anhäufung von Überstunden, die Auszeiten vermindert und Produktivität bremst
- Notwendigkeit von Rücklagen für Plusstunden
Jahresarbeitszeit
Bei dem Arbeitszeitmodell Jahresarbeitszeit werden Arbeitsstunden für das gesamte Jahr definiert. Sie können jedoch ungleich verteilt werden. So arbeiten Servicekräfte in einem Hotel während der Saison oftmals Vollzeit und außerhalb der Saison wenig bis gar nicht. Auch wenn die Arbeitsleistung schwankt, wird das Gehalt immer in gleicher Höhe ausgezahlt.
Vorteile aus Arbeitgebersicht
- Auffangen von regelmäßigen Schwankungen
- Überstunden müssen nicht jedes Mal individuell verhandelt werden
- Arbeit passt sich der Auftragslage an
Nachteile aus Arbeitgebersicht
- Wegen Feiertagen: jährliche Neuberechnung der Arbeitszeit notwendig
- Vermehrte Abstimmungsprozesse zur Feinplanung nötig
- Begrenzter Ausgleich von Schwankungen: Alles, was über den Plan hinausgeht, führt dennoch zu Überstunden
Lebensarbeitszeit
Die Lebensarbeitszeit basiert auf dem bereits erwähnten Arbeitszeitmodell "Arbeitszeitkonto". Allerdings ist die Währung darauf Geld und nicht Zeit.Mitarbeitende legen einen Teil ihres Gehalts oder ihrer Arbeitszeiten auf dem Konto an. Auch Sonderzahlungen wie das Weihnachtsgeld oder Prämien können eingezahlt werden. Bei längeren, sonst unbezahlte Auszeiten wie Sabbaticals oder verlängerte Elternzeit wird Mitarbeitenden das Gehalt aus diesem Guthaben ausgezahlt. Auch die Sozialversicherung wird so finanziert.
Vorteile aus Arbeitgebersicht
- Hohe Flexibilität
- Hohe Arbeitgeberattraktivität, da Mitarbeitende weiterhin sozialversichert bleiben und die Rente unbeeinflusst bleibt
- Bessere Mitarbeiterbindung
Nachteile aus Arbeitgebersicht
- Langfristige Planung erschwert
- Risiko, dass gesundheitsschädigende Überstunden angesammelt werden
- Risiko, dass irrelevante Überstunden angesammelt werden
Mitarbeiter auf Abruf bzw. kapazitätsorientierte variable Arbeitszeit (KAPOVAZ)
Bei diesem Arbeitszeitmodell werden die Stunden für einen bestimmten Zeitraum, aber keine festen Arbeitszeiten vorgegeben. Mindestens vier Tage vorher werden Mitarbeitende über einen Einsatz informiert und dann auf Abruf eingesetzt.
Vorteile aus Arbeitgebersicht
- Flexibilität: Einsatz je nach Bedarf
- Alternative zu Aushilfs- und Minijobs, bei der nicht immer neue Mitarbeitende eingearbeitet werden müssen
- Kontrollierbare Personalkosten
Nachteile aus Arbeitgebersicht
- Spontanität bleibt im Rahmen von vier Tagen
- Weniger Planungssicherheit als bei festen Arbeitszeiten
- Bezahlung für den vollen geplanten Stundensatz, auch wenn er nicht ausgeschöpft wird
Jobsharing
Zwei Mitarbeitende teilen sich eine Vollzeitstelle – geht das? Ja! Bei dem Arbeitszeitmodell Jobsharing übernehmen zwei Mitarbeitende jeweils einen Teil der Arbeit nach der festgelegten Verteilung (z. B. 50/50 oder 60/40). Die konkreten Arbeitszeiten machen die Mitarbeitenden unter sich aus. Wichtig ist nur, dass die Stelle während der Kernarbeitszeit besetzt ist – wenn es diese denn gibt.
Vorteile aus Arbeitgebersicht
- Bindung von Mitarbeitenden, die sonst gekündigt hätten
- Hohe Arbeitgeberattraktivität und Familienfreundlichkeit
- Doppeltes Fachwissen in einer Position
Nachteile aus Arbeitgebersicht
- Höherer Organisations- und Abstimmungsaufwand als bei einer Vollzeitkraft
- Eventuell erschwerte Teamarbeit
- Jobsharing nicht mit allen Mitarbeitenden möglich – hohes Verständnis untereinander vorausgesetzt
Homeoffice, Telearbeit und mobile Arbeit bzw. Remote Work
Streng genommen gelten diese Modelle nicht als Arbeitszeitmodelle, da sie eher den Arbeitsort betreffen. Da es aber oftmals zusätzlich eine Zeitbindung gibt, führen wir sie zusätzlich für dich auf.
Telearbeit und Homeoffice bezeichnen die Arbeit von Zuhause aus. Dabei gibt es festgelegte Arbeitszeiten. Mobile Arbeit und Remote Work können von überall aus stattfinden. Im Unterschied zu Homeoffice sind sie jedoch nicht gesetzlich definiert.
Homeoffice und Remote Work werden oftmals mit flexiblen Arbeitszeiten wie Gleitzeit oder mit einem Arbeitszeitkonto kombiniert.
Vorteile aus Arbeitgebersicht
- Bindung von Mitarbeitenden, die sonst gekündigt oder die Arbeitszeit verkürzt hätten
- Hohe Arbeitgeberattraktivität für Pendler und Mitarbeitende mit Familie oder Pflegeaufgaben
- Höhere Mitarbeiterproduktivität durch weniger Ablenkung
Nachteile aus Arbeitgebersicht
- Austausch kann durch seltenere Büroanwesenheit leiden
- Risiko von Unzufriedenheit, da nicht jede Abteilung gleich für Homeoffice geeignet ist
- Höhere Organisations- und Koordinationsaufwand
Minijob
Minijobs oder geringfügige Beschäftigungen sind an Verdienst- oder Zeitgrenzen gebunden. So arbeiten die Mitarbeitenden in diesem Arbeitszeitmodell entweder maximal 70 Arbeitstage im Jahr und erhalten ein entsprechend flexibles Gehalt. Oder die Obergrenze liegt bei 450 Euro monatlich und die Arbeitstage werden flexibel eingeteilt. Um bei Kontrollen immer auf der sicheren Seite zu sein, beachte diese gesetzlichen Regelungen zur Zeiterfassung im Minijob.
Vorteile aus Arbeitgebersicht
- Gute Möglichkeit zum Kennenlernen von neuen Mitarbeitenden
- Flexible Unterstützung im Arbeitsalltag
- Möglichkeit zur gleichzeitigen Beschäftigung von mehreren Minijobbern
Nachteile aus Arbeitgebersicht
- Probleme bei der Überschreitung der Zeit- oder Gehaltsgrenze
- Höherer Erklärungsaufwand, da Minijobber nicht so tief im Geschäft sind wie Vollzeitkräfte
- Höherer organisatorischer Aufwand bei mehreren Minijobbern
Das Maximum an Flexibilität: Flexible Arbeitszeiten
Bei flexiblen Arbeitszeiten wird die regelmäßige Arbeitszeit nicht festgelegt, sodass der tägliche Beginn und das Ende der Arbeitszeit sowie die konkreten Arbeitstage kurzfristig verändert werden können. Flexible Arbeitszeiten lassen sich unterscheiden in Modelle, die vom Arbeitgeber flexibel gestaltet werden können und Modelle, die für beide Seiten flexibel sind.
Arbeitszeitmodelle, die eher für den Arbeitgeber flexibel sind
- Mitarbeit auf Abruf
- Jahresarbeitszeit
Arbeitszeitmodelle, die für beide Seiten flexibel sind
- Gleitzeit
- Vertrauensarbeitszeit
- Lebensarbeitszeit
Wenn dir diese Modelle nicht flexibel genug sind, kannst du auch ein individuelles Modell entwickeln, das perfekt auf eure Bedürfnisse abgestimmt ist. Solange das Arbeitsrecht beachtet wird und beide Parteien einverstanden sind, ist alles möglich.
Was sind die Vorteile von flexiblen Arbeitszeiten?
Flexibilität ist ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Arbeitgeberwahl. Indem du sie im Unternehmen anbietest, stärkst du besonders bei der Generation Z deine Attraktivität. Mitarbeitende können ihre Arbeitszeiten an die aktuelle Lebenssituation (z. B. Familienleben) und an ihre Bedürfnisse (z. B. Produktivitätsstunden) anpassen. Auf diese Weise steigerst du die Mitarbeiterzufriedenheit und -Motivation. Denn deine Beschäftigten arbeiten effektiver, wenn sie mit ihrem Arbeitsplatz glücklich sind. Zuletzt passen sich flexible Arbeitszeiten auch schwankender Auslastung sehr gut an. So kannst du Leerläufe oder Überbelastung vermeiden.
Wie läuft die Zeiterfassung bei flexiblen Arbeitszeiten?
Besonders bei flexiblen Arbeitszeiten ist eine korrekte Zeiterfassung wichtig, damit Einsätze geplant und Aufgaben verteilt werden können. Auch im Sinne der Prozessoptimierung empfehlen wir dir, auf ein digitales Zeiterfassungssystem zurückzugreifen. Es dokumentiert die täglich geleistete Arbeitszeit deiner Mitarbeitenden und gleicht sie mit der Sollarbeitszeit ab, die im Arbeitsplan festgelegt wurde. In der Software können verschiedene Arbeitspläne für jeden Mitarbeiter angelegt und verwaltet werden. Bei modernen Anbietern können Mitarbeitende direkt vom Handy aus Urlaub oder Krankheitstage beantragen, die du individuell bewilligst oder ablehnst.
Die Arbeitszeitmodelle der Zukunft
Die Generationen Y und Z strömen auf den Arbeitsmarkt und verändern ihn. Arbeitgeber müssen die Bedürfnisse der jungen Talente kennen und sich an sie anpassen, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Denn der Fachkräftemangel ist hoch und besonders die Generation Z kann es sich mit ihren digitalen Kompetenzen leisten, wählerisch zu sein. Mittelständische Unternehmen, die anders als Global Player nicht auf dem Radar der Young Professionals stehen, müssen massiv in ihre Arbeitgeberattraktivität investieren. Laut einer Studie von Zenjob wollen sich 83 Prozent der Gen Z und 84 Prozent der Millennials ihre Zeit selbst einteilen und im eigenen Rhythmus arbeiten. Zudem ist 69 Prozent der Gen Z wichtig, dass ihr Job mit dem Privatleben vereinbar ist.
Für Unternehmen, die junge Generationen erreichen wollen, sind flexible Arbeitszeitmodelle unverzichtbar. Remote Work, Homeoffice, Jobsharing, Gleitzeit oder Vertrauensarbeitszeit werden dem Bedürfnis nach Freiheit und Autonomie der Young Talents gerecht. Gleichzeitig enden die Forderungen an einen modernen Arbeitsplatz nicht mit dem Arbeitszeitmodell.
„Sie können heute keinem jungen Mitarbeiter mehr erzählen, warum er seinen Urlaubsantrag auf Papier schreiben soll.“ – Frederik Neuhaus, Co-Founder und CEO clockin
Die Generation Z ist mit digitalen Technologien aufgewachsen. Das Smartphone ist ein täglicher Begleiter, Social Media wird regelmäßig gecheckt, der sichere Umgang mit Software ist schon fast selbstverständlich. Diese Kenntnisse wollen die Talente auch im Beruf anwenden. Die Arbeit mit digitalen Tools und automatisierte, papierlose Geschäftsprozesse sind für die zukünftigen Fachkräfte attraktiver als Büros mit antiquierten Aktenschränken. Wer langfristig Mitarbeitende binden möchte, muss Strukturen schaffen, in denen sie gern bleiben.