Was ist die Kernarbeitszeit?
Kernarbeitszeit bezeichnet eine vom Arbeitgeber festgelegte Anwesenheitspflicht. Sie deckt nicht die gesamte Sollarbeitszeit ab, sondern ermöglicht Mitarbeitern ihr Arbeitsbeginn und -ende freier zu wählen. Damit diese Flexibilität bleibt, sollte die Kernarbeitszeit jedoch nicht länger als sechs Stunden betragen.
Die Anwesenheitspflicht muss nicht zwingend räumlich verstanden werden. Wenn der Arbeitgeber es erlaubt, kann die Kernarbeitszeit auch im Home-Office verbracht werden. Entscheidend ist, dass der Mitarbeiter in dieser Zeit erreichbar ist.
Häufig wird die Kernarbeitszeit im Rahmen von Gleitzeitmodellen umgesetzt. Neben den festgelegten Kernarbeitszeiten gibt es dabei Gleitzeiten, die es ermöglichen, die Arbeitszeit innerhalb bestimmter Grenzen flexibel zu gestalten. Hier erfährst du mehr über das Arbeitsmodell Gleitzeit.
In einigen Unternehmen wird die Kernarbeitszeit saisonal angepasst, etwa mit kürzeren Kernzeiten im Sommer und längeren im Winter. Zudem kann sie je nach Abteilung variieren, etwa wenn Stoßzeiten berücksichtigt werden müssen.
Wie funktioniert Kernarbeitszeit in der Praxis?
Arbeitgeber können Kernarbeitszeiten flexibel gestalten, solange sie nicht länger als sechs Stunden sind. Typische Beispiele sind Zeiträume wie 10:00–16:00 Uhr oder 12:00–14:00 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten können Mitarbeiter ihre Arbeitszeit frei einteilen.
Im Unterschied zur klassischen Gleitzeit schränkt die Kernarbeitszeit den Beginn oder das Ende der Arbeitszeit nicht strikt ein. Mitarbeiter können längere Pausen vor oder nach der Kernarbeitszeit einlegen, was zusätzliche Flexibilität schafft.
Wer legt sie fest? Muss sie vertraglich festgelegt werden?
Für die Kernarbeitszeit gibt es keine gesetzlichen Vorschriften. Arbeitgeber können daher frei entscheiden, wann die Kernarbeitszeit beginnt und endet. Allerdings ist die Zustimmung des Betriebsrats erforderlich. Ohne Betriebsrat kann die Kernarbeitszeit per Dienstanweisung eingeführt werden.
Kernarbeitszeiten werden selten in einzelnen Arbeitsverträgen festgehalten, können jedoch in bestimmten Fällen sinnvoll sein.
Wozu die Kernarbeitszeit?
Kernarbeitszeit hat sich als effektives Mittel erwiesen, um Arbeitszeiten besser zu koordinieren. Die Vorteile sind vielfältig:
Optimierung der Zusammenarbeit
Kernarbeitszeit stellt sicher, dass Teams zu bestimmten Zeiten gleichzeitig verfügbar sind. Dies erleichtert die Organisation von Meetings, beschleunigt Entscheidungsprozesse und fördert die Effizienz in Projekten
Verlässlichkeit für Kunden und Partner
Für kundenorientierte Unternehmen bietet Kernarbeitszeit feste Servicezeiten. Kunden und Geschäftspartner profitieren von klaren Zeitfenstern, in denen Ansprechpartner garantiert erreichbar sind.
Flexibilität im Vergleich zu starren Modellen
Während feste Arbeitszeiten oft weniger Spielraum lassen, erlaubt Kernarbeitszeit eine Kombination aus Struktur und Flexibilität. Mitarbeiter können ihren Arbeitstag außerhalb der Kernzeiten individuell gestalten, ohne die betriebliche Organisation zu gefährden.
Wann macht Kernarbeitszeit am meisten Sinn?
Kernarbeitszeit eignet sich besonders für Unternehmen, die von synchronen Arbeitszeiten profitieren, etwa in der Produktion, Logistik, Kundenbetreuung oder bei projektbasierten Tätigkeiten.
Auch in Unternehmen mit hybriden Arbeitsmodellen oder Home-Office-Anteilen kann Kernarbeitszeit sinnvoll sein, um eine gewisse Präsenz zu gewährleisten. Zudem nutzen manche Unternehmen die Kernarbeitszeit, um eine klare Trennung zwischen Meeting- und fokussierter Arbeitszeit zu schaffen.
Wie funktioniert die Kernarbeitszeit bei Teilzeit?
Kernarbeitszeit für Teilzeitarbeiter ist abhängig von der Verteilung der Arbeitsstunden: Arbeit ein Mitarbeiter wenige Tage in der Woche, dafür aber 8 oder 9 Stunden, so können die festgelegten Kernarbeitszeiten problemlos eingehalten werden. Anders sieht es allerdings aus, wenn Mitarbeiter ihre Arbeitsstunden auf die ganze Woche aufteilen und beispielsweise nur halbtags arbeiten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit dieser Version der Teilzeit umzugehen:
- Arbeitgeber und Arbeitnehmer legen individuelle Kernarbeitszeiten für diese Mitarbeiter fest, zu denen der Mitarbeiter am meisten gebraucht wird.
- Arbeitnehmer in Teilzeit übernehmen nur die erste oder zweite Hälfte der Kernarbeitszeit. So übernehmen sie vielleicht die Hälfte der Kernarbeitszeit und die Hälfte der freien Arbeitszeit.
- Teilzeitmitarbeiter werden nur in den Stoßzeiten eingesetzt und arbeiten nur während der Kernarbeitszeiten.
Was passiert, wenn die Kernarbeitszeit nicht eingehalten wird?
Werden Kernarbeitszeiten nicht eingehalten, kann das verschiedene Konsequenzen haben. Je nachdem, ob die Abwesenheit gerechtfertigt, unentschuldigt oder mehrfach auftritt:
- Abwesenheit mit triftigem Grund
Arbeitgeber können Abwesenheiten während der Kernarbeitszeit tolerieren, wenn sie vorher abgestimmt oder zwingend notwendig sind. Beispiele sind Arztbesuche, die nicht außerhalb der Arbeitszeit planbar sind.
In manchen Unternehmen kann eine Abweichung im Home-Office toleriert werden, solange die Arbeitsergebnisse nicht beeinträchtigt werden.
- Unentschuldigtes Fehlen
Wer ohne Absprache regelmäßig die Kernarbeitszeit nicht einhält, verstößt gegen den Arbeitsvertrag oder betriebliche Regelungen. Dies kann zunächst eine Abmahnung zur Folge haben.
Bei wiederholten unentschuldigtem Fehlen oder schwerwiegenden Verstößen drohen arbeitsrechtliche Konsequenzen bis hin zur Kündigung.
- Auswirkungen auf das Team
Fehlende Präsenz kann die Zusammenarbeit stören, etwa wenn Besprechungen oder wichtige Abstimmungen nicht stattfinden können. Das beeinträchtigt den Arbeitsfluss und kann zu Frustration im Team führen.
- Wie Arbeitgeber reagieren können
Arbeitgeber sollten rechtzeitig an die Bedeutung der Kernarbeitszeit erinnern und Ausnahmen festlegen, z.B. für Notfälle. Sie können auch bestimmte Abweichungen individuell prüfen, um den betrieblichen Ablauf nicht zu stören.
Bei unentschuldigtem Fehlen ist es wichtig, Verstöße zu dokumentieren, um eine rechtssichere Basis für mögliche Maßnahmen zu schaffen.
Das Einhalten der Kernarbeitszeit ist essentiell für eine funktionierende Zusammenarbeit im Unternehmen. Während berechtigte Abwesenheiten in der Regel toleriert werden, können wiederholte Verstöße schwerwiegende arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Zeiterfassung bei Kernarbeitszeit - so kann es funktionieren
Gerade für kleine Betriebe mit mobilen Teams kann die Organisation und Dokumentation von Kernarbeitszeiten schnell unübersichtlich werden. Wann haben die Mitarbeiter tatsächlich gearbeitet? Wie dokumentiert man verlässlich, dass Kernzeiten eingehalten werden? Und wie vermeidet man Konflikte, wenn Arbeitszeiten nicht korrekt festgehalten werden?
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