Warum ist die Arbeitszeiterfassung für Lehrer wichtig?
Der Lehrerberuf ist von Natur aus flexibel, aber auch anspruchsvoll. Der Arbeitstag endet nicht mit der letzten Stunde im Klassenraum. Nach dem Unterricht geht's erst richtig los: Korrekturen, Elterngespräche, Planung. Was dabei oft fehlt? Ein klarer Überblick über die eigene Arbeitszeit. Genau hier setzt die Zeiterfassung an.
Arbeitszeiterfassung hilft aber dabei, die vielen Tätigkeiten genau zu dokumentieren. Sie schafft einen klaren Überblick darüber, wie viel Zeit tatsächlich für jede Aufgabe aufgebracht wird. Das bedeutet nicht, dass sich durch die Erfassung plötzlich eine bessere Work-Life-Balance einstellt - im Gegenteil: Vielmehr macht die Erfassung den tatsächlichen Arbeitsaufwand sichtbar und ermöglicht es, Überlastungen frühzeitig zu erkennen.
Arbeitszeit und Überstunden: Wie wird die Arbeitszeit erfasst?
Die Arbeitszeit von Lehrkräften besteht aus mehr als nur der Präsenzzeit im Klassenzimmer. Sie umfasst auch die Stunden, die für die Vorbereitung und Nachbereitung des Unterrichts sowie für administrative Aufgaben wie die Korrektur von Prüfungen aufgebracht werden. Eine präzise Zeiterfassung dokumentiert all diese Tätigkeiten und gibt Lehrkräften eine genaue Übersicht darüber, wie viel Zeit tatsächlich in den Arbeitsalltag fließt.
Was oft nicht beachtet wird: Überstunden gehören zur Realität des Lehrerberufs. Diese müssen ausgeglichen werden. Hier setzt eine Arbeitszeiterfassung an: Sie sorgt dafür, dass Überstunden dokumentiert werden und stellt sicher, dass das Arbeitszeitgesetz eingehalten wird - insbesondere die Obergrenze von 10 Stunden an einem Arbeitstag und einer durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit von maximal 8 Stunden im Zeitraum von sechs Monaten. So können Lehrkräfte und Verwaltung prüfen, ob im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben gearbeitet wird.

Wie kann eine Arbeitszeiterfassung helfen, Überlastung zu vermeiden?
Die Arbeitszeiterfassung bietet vor allem einen Überblick darüber, was Lehrkräfte tatsächlich leisten. Auch wenn die Arbeit nicht einfach “verschoben” werden kann, hilft eine detaillierte Erfassung, zu erkennen, wann es zu viel wird. Sie zeigt auf, wann dauerhaft Überstunden gemacht werden und wenn Aufgaben nicht mehr im Rahmen der regulären Arbeitszeit erledigt werden können.
Für die Schulleitung können diese Daten hilfreich sein, um die Arbeitszeitbelastung der Lehrkräfte besser zu steuern und gegebenenfalls neue Lehrkräfte einzustellen. Die Transparenz, die durch die Arbeitszeiterfassung entsteht, bietet eine Grundlage für fundierte Entscheidungen hinsichtlich der Personalplanung und hilft, den tatsächlichen Bedarf an Lehrkräften besser abzuschätzen.
Gesetzliche Anforderungen: Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes
Das Arbeitszeitgesetz sieht vor, dass die tägliche Arbeitszeit einer Lehrkraft grundsätzlich 10 Stunden nicht überschreiten darf. In der Praxis jedoch können diese Stunden schnell überschritten werden. Ein Beispiel: Ein Montag beginnt um 7:30 Uhr mit der Klassenleitung, endet aber erst um 21:00 Uhr nach Korrekturen und Elternabend.. Eine genaue Arbeitszeiterfassung stellt sicher, dass diese Regelungen eingehalten werden und schützt Lehrkräfte davon, unbezahlte Überstunden zu leisten.
Die Dokumentation der Arbeitszeit ist somit auch eine Absicherung für Lehrkräfte. Sie sorgt dafür, dass ihre Arbeitszeit korrekt erfasst wird, was sowohl für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben als auch für die faire Vergütung von Überstunden von Bedeutung ist.
Fazit: Mehr Transparenz für mehr Gerechtigkeit
Die Einführung einer Arbeitszeiterfassung ist keine magische Lösung für die Arbeitsbelastung von Lehrkräften, aber sie sorgt für mehr Transparenz und damit Gerechtigkeit. Sie bietet eine präzise Übersicht über die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden und hilft dabei, Überlastungen zu erkennen, bevor sie zu einem größeren Problem werden. Zudem gewährleistet sie die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes und liefert wertvolle Daten für die Schulleitung, um Personalentscheidungen auf einer soliden Grundlage zu treffen.
Am Ende des Tages geht es nicht darum, Arbeitsstunden zu reduzieren oder flexibel auf Überstunden zu reagieren - sondern darum, die Arbeitszeit realistisch zu dokumentieren und für alle Beteiligten nachvollziehbar zu machen. So kann der Lehrerberuf nicht nur fairer, sondern auch nachhaltiger gestaltet werden.
