Eine neue Art zu arbeiten
New Work, übersetzt neue Arbeit, beschreibt im Großen und Ganzen die Entwicklung und Veränderung unserer Arbeitsweisen. Etabliert von Frithjof Bergmann in den 70er Jahren ist es, anders als man vielleicht meint, auch kein neuer Begriff. Bergmann beschrieb damals New Work als neue Form der Arbeitsweise, die sich durch Arbeit auszeichnet, “die Mitarbeiter wirklich, wirklich wollen”. Im Vergleich dazu bezeichnet er Arbeit “die so schnell wie möglich beendet werden muss” als ein “Relikt aus vergangener Zeit”. Kurzum ist New Work also Arbeit, die den Mitarbeiter motiviert.
Heutzutage blüht dieser Begriff durch Digitalisierung, Globalisierung und die Entwicklung neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz auf. Es entstehen völlig neue Möglichkeiten des Arbeitens. Welche das sind, werden wir später noch weiter besprechen.
Einen merklichen Unterschied macht New Work aber auch in unserem Verständnis von Arbeit und die Anforderungen an Arbeitgeber: Status und Einkommen spielen viel weniger eine Rolle in der Berufswahl, als es noch vor 30 oder 40 Jahren der Fall war. Stattdessen fallen immer wieder Begriff wie Work-Life-Balance, Sinnhaftigkeit und kreative Mitbestimmung.
Dieser Begriff färbt also mittlerweile nicht mehr nur unser Arbeitsleben, sondern findet auch Einflüsse in unserem sonstigen Alltag, im Familienleben und der Freizeit.
Wie revolutioniert New Work die heutige Arbeitswelt?
"New Work" und moderne Konzepte der neuen Arbeitswelt haben das Potenzial, die Art und Weise, wie wir arbeiten, in mehreren Bereichen zu revolutionieren. Wir wollen dir hier 6 Aspekte vorstellen:
Flexibilität und Arbeitsort
Ein großer Punkt, der vor allem durch die zunehmende Digitalisierung von Unternehmen geprägt ist, findet sich in flexibleren Arbeitsmodellen. Traditionelle Bürozeiten und feste Arbeitsplätze werden zunehmend durch Home Office, Coworking Spaces und flexible Arbeitszeiten ersetzt. Mitarbeiter können so ihre Arbeit besser an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen. Das Ergebnis: Mitarbeiter arbeiten dann und dort, wo und wann sie am produktivsten und kreativsten sind.
Selbstbestimmung und Eigenverantwortung
Wie oben bereits erwähnt ist ein wichtiger Teil des New Work das Mitbestimmen. Konkret findet sich diese Mitbestimmung in Entscheidungsfreiheit in Bezug auf Aufgaben und Projekte. Teams organisieren ihre Projekte eigenverantwortlich, organisieren, plane und führen diese eigenständig durch. Das für zu einer höheren Motivation und Effizienz.
Kollaboration und Vernetzung
Gerade durch digitalere Arbeitsstrukturen fördern neue Arbeiskonzepte auch die Zusammenarbeit innerhalb, aber auch außerhalb der Teams. Digitale Kommunikationstools, Projektmanagement-Plattformen und andere Technologien unterstützen den Informationsaustausch und machen sie unabhängig vom geografischen Standort.
Lernen und Entwicklung
Einen großen Wandel macht auch das Verständnis von Mitarbeitern. Mit dem Wandel des Begriffes “Personalabteilung” zu “Human Resource” hat auch der einzelne Mitarbeiter im Unternehmen eine andere Stellung. Statt als manage-bares Objekt im Betrieb betrachtet zu werden, steht der Mitarbeiter nun als Ressource im Mittelpunkt, in den investiert wird.
Investment bedeutet in diesem Fall die Förderung der persönlichen Entwicklung. Unternehmen unterstützen Mitarbeiter im Rahmen von New Work, neue Fähigkeiten zu erlernen und ihre Karriere voranzutreiben. Dies trägt auch zu einer besseren Anpassungsfähigkeit der Mitarbeiter an Veränderungen im Unternehmen bei.
Vertrauenskultur und Werteorientierung
Statt auf strikte Kontrolle zu setzen, fokussiert sich New Work auf Vertrauen. Unternehmen entwickeln Vertrauenskulturen, in denen Mitarbeiter ihre Fähigkeiten und Leistungen weiter entfalten und ausbauen können. Dabei stehen vor allem gemeinsame Werte und Ziele im Vordergrund.
Work-Life-Balance
Gerade die jungen Generationen haben diesen Punkt schon verinnerlicht: ein Gleichgewicht zwischen beruflichem und privatem Leben. Durch flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit des Home Office wird dieser Aspekt deutlich erleichter. Der große Vorteil für die Unternehmen: Es steigert die Zufriedenheit der Mitarbeiter.
Dabei ist natürlich wichtig, Arbeitszeit und Freizeit klar voneinander trennen zu können. Eine App zur Zeiterfassung ist hier natürlich Gold wert: Arbeitszeit ist dann, wenn ich eingestempelt bin. Das hilft deinen Mitarbeitern vor allem, um außerhalb der Arbeit abzuschalten und ihre Ruhezeit effektiv zu nutzen.
New Work für kleine und mittelständische Unternehmen
Wir kennen New Work als einen Begriff, der vor allem von Großkonzernen genutzt wird, um die eigene Arbeitgebermarke zu stärken. Kleine und mittelständische Unternehmen finden in dieser Diskussion nur wenig bis keinen Platz. Dabei können auch diese Betriebe sehr viele Vorteile aus Aspekten des New Work ziehen. Wir geben dir hier ein paar Beispiele:
1. Vorteile von Remote-Work nutzen
Remote Arbeiten, also die Möglichkeit von zu Hause aus seine Arbeitszeiten zu leisten, kann auch für kleine und mittelständische Unternehmen einen großen Vorteil bieten: Wenn du deinem Team die Möglichkeit bietest, aus dem Home-Office zu arbeiten, bist du bei der Suche nach neue Mitarbeitern nicht mehr nur beschränkt auf deinen Umkreis, sondern kannst sogar in ganz Deutschland nach Talenten für dein Unternehmen suchen.
2. Von flexiblem Arbeiten und Work-Life-Balance profitieren
Flexible Arbeitsmodelle, wie schon oben erwähnt, fördern die Work-Life-Balance deiner Mitarbeiter. Die Folge: eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit. Gerade in Handwerksbetrieben wird aus diesem Grund viel über die 4-Tage-Woche gesprochen. Du erfährst mehr über das Konzept der 4-Tage-Woche hier.
3. Flexibel und anpassungsfähig bleiben
New Work ist vor allem dafür bekannt, agile Unternehmensstrukturen zu schaffen. Das kann auch in deinem kleinen oder mittelständischen Unternehmen von großem Vorteil sein. Agile Strukturen können neue Chancen für Wachstum eröffnen und Anpassungsfähigkeit in einem sich ständig verändernden Marktumfeld steigern.
Digitalisierung als Standbein von New Work
Viele Aspekte von New Work haben sich mittlerweile in den Großteil der Unternehmen in Deutschland geschlichen, ohne dass es aktive passiert. Die größte Schuld daran trägt die Digitalisierung. Sie macht es erst möglich, flexibler zu arbeiten und über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Die Folge ist eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit, verbesserte Produktivität und eine Steigerung der Anpassungsfähigkeit der Mitarbeiter.
New Work ist ein sich wandelnder Begriff. Er beeinflusst nicht nur Arbeits- sondern auch Privatleben und hat damit einen großen Einfluss auf uns. Unternehmen, die das für sich nutzen, profitieren schnell von den Vorteilen.